Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung KAB grenzt AfD-Kandidaten vom Podium bei Veranstaltung zur Landtagswahl in Kooperation mit dem Martinusforum aus.
ASCHAFFENBURG 12.9.2023.
Als unfairen Ausschluss von der Teilnahme am politischen Wettbewerb hat der Stimmkreiskandidat in AB-Ost Klaus-Uwe Junker, der selbst KAB-Mitglied ist,
kritisiert, dass die KAB keine AfD-Kandidaten zu ihrer Podiumsdiskussion eingeladen hat. Im Martinushaus in Aschaffenburg veranstaltet die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) am Donnerstag, 14.
September um 19 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Arbeit, Bildung, Mensch“ mit „ausgewählten Direktkandidaten zur Landtagswahl. Eingeladen sind Direktkandidaten von CSU, SPD, Grünen, Freien
Wählen und FDP und somit nur fünf von den derzeit sechs im bayerischen Landtag vertretenen Parteien: Die AfD wird ausgegrenzt.
Diskussion nur mit Regierungsparteien
„Die KAB lädt damit nur Regierungsparteien in Bund und Land zur Diskussion, die mit ihrer desaströsen Energie-, Wirtschafts- und Industriepolitik verantwortlich
dafür sind, dass es gerade den Arbeitnehmern in Deutschland durch Inflation und hohe Preise sowie Abwanderung der Industrie wieder schlechter geht“, betonte Junker. Damit blieben alternative
Politikmodelle, wie sie die AfD anbietet, in der Diskussion außen vor und sollen gar nicht erläutert werden. Die KAB verrate damit die eigenen Interessen ihrer Klientel. „Gerade die KAB als
selbständige und kirchliche Organisation müsste versuchen ein Bindeglied in den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themenfeldern zwischen gespaltenen Seiten zu sein und sich gerade nicht
dem kirchlichen Dogma von der Ausgrenzung der „politischen Rechten“ unterordnen“, so Junker weiter. „Dieser KAB fehlt die Fähigkeit zum Diskurs, der Mut unbequeme Positionen anzuhören oder sie zu
widerlegen. Sie grenzt relevante politische Richtungen aus und scheut damit die Diskussion, die sie den Bürgern mit ihrer Veranstaltung eigentlich öffnen möchte.“
KAB gegen Förderer Bischof von Ketteler
Die KAB stelle sich damit auch gegen einen ihrer großen Förderer in den Gründungsjahren, den Mainzer "Arbeiterbischof" Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der sich
bereits als junger Priester 1848 mit der sozialen Frage auseinander gesetzt hatte. Entgegen dem kirchlichen Zeitgeist, die damalige Notlage der Arbeiterschaft aus-schließlich durch Fürsorge zu
be-seitigen, setzte Bischof Ketteler auch auf eine aktive Interessenvertretung der Arbeiterschaft.
KAB brüskiert 12-18% der Wähler in Bayern
Die AfD liegt nach aktuellen Prognosen mit den Grünen und den Freien Wählern in etwa gleichauf - vor der SPD - und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in den
Bayerischen Landtag einziehen. Die AfD erreicht einen noch nie dagewesenen Zuspruch. Und die KAB blendet das einfach aus? Damit signalisiert die KAB auch den 12 – 18 % der Menschen in Bayern, die
nach aktuellen Prognosen der AfD ihre Stimme geben werden, dass sie mit ihnen nichts zu tun haben möchte, dass sie diese missachtet.
Klaus-Uwe Junker KAB-Mitglied
Der Landtagskandidat Klaus-Uwe Junker ist selbst Mitglied in der KAB und wurde erst im letzten Jahr für 25 Jahre Mitgliedschaft vom Verband geehrt. Er ist als
Kassier des KAB-Ortsverbandes Schmerlenbach dort Mitglied im Vorstand. Schon im Juli 2023 kritisierte Junker die Auswahl der Teilnehmer an der Podiumsdiskussion und erntete von den Verantwortlichen
keine Antwort, sondern nur „betretenes Schweigen.“ Auch eine schriftliche Anfrage vom 29. August blieb unbeantwortet.
KAB öffentlich finanziert
Die KAB habe zudem die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins mit von allen Bürgern getragenen Steuer-vorteilen, gab Junker zu bedenken.
Daher sei es auch im öffentlichen Interesse, dass die KAB bei Veran-staltungen alle aussichtsreichen Parteivertreter zu Diskussionen einlädt.
Klaus-Uwe Junker, Stimmkreiskandidat AB-Ost, Vorsitzender
Auf dem Foto KAB- und AfD-Mitglied Klaus-Uwe Junker bei seiner Ehrung für 25 Jahre KAB-Mitgliedschaft durch
den KAB-Diözesan-vorsitzenden Robert Reisert am 26. Juni 2022