Antrag vom 04.06.2022 der AfD Haibach: Einsetzung eines Arbeitskreises zur Vorsorge von Senioren und Pflegebedürftigen

HAIBACH 04.06.2022 Antrag an den Gemeinderat Haibach

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen des Gemeinderats

 

als Gemeinderat der AfD Haibach stelle ich hiermit folgenden Antrag:

  1. Der Gemeinderat möge beschließen, dass ein Arbeitskreis bezüglich einer entsprechenden Vorsorge für Senioren und Pflegebedürftige eingerichtet wird.

Begründung:

Nicht zuletzt mit der Bestands- und Bedarfsanalyse für die Gesundheitsregion Plus Landkreis und Stadt Aschaffenburg wurde offensichtlich, dass die Menschen in unserer Region, und dies betrifft selbstverständlich auch Haibach, immer älter werden. Hinzu kommen noch Pflegebedürftige.

 

Schon bei der Vorstellung der Bewerber für das ISEK Haibach wurde der Tenor, wir werden älter und brauchen eine entsprechende Versorgung, eindeutig gehört.

 

Mit oder ohne ISEK ist der Gemeinderat gefordert, sich auf die Herausforderungen der Zukunft einzustellen. Eine Integration in das ISEK und einer entsprechenden Gestaltung wäre jedoch wünschenswert.

 

Ist Situation:

In unserem Ort haben wir zur Zeit, soweit bekannt, zwei ambulanten Pflegedienste und eine Tagesstätte für Senioren.

 

Zukünftige Entwicklung:

Aus dem o.g. Regionalen Gesundheitsbericht 2022 (Seite 18, Punkt Bewertung):

„Die Altersstruktur heute hat einen weitreichenden Einfluss auf den Bedarf an medizinischen Versorgungsleistungen in den nächsten Jahrzehnten.  Überwiegend ältere Menschen sind von der Pflegebedürftigkeit betroffen. Die künftige Anzahl zu pflegender Menschen und der stationär zu behandelnden Patientinnen und Patienten dürfte daher entscheidend von der zahlenmäßigen Entwicklung der Menschen im höheren Alter abhängen.“

 

Wie entwickelt sich die Bevölkerung bei uns?

Wieder Seite 18 des Regionalen Gesundheitsberichts (Seite 18, Ergebnis, letzter Satz): „Betrachtet man die strukturellen Veränderungen der Bevölkerung im Landkreis und der Stadt Aschaffenburg, so zeichnet sich eine deutliche Verschiebung der Altersstruktur hin zu höheren Altersklassen ab.“

 

Ergebnis der Projektion, Seite 19 des Berichts, Punkt Ergebnis:

„Aktuell liegt der Altenquotient in Unterfranken und der Gesundheitsregion nur wenige Prozente über dem bayrischen Wert.  In den nächsten 15 Jahren steigt der Altenquotient auf Basis der Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung in der Gesundheitsregion Plus (also auch Haibach) mit einem mittleren Wachstum (2,5 Prozent jährlich) deutlich stärker als für Bayern (2,0 Prozent jährlich). Dies liegt vor allem am stärkeren Wachstum im Landkreis. Im Jahr 2035 wir der Altenquotient in der Gesundheitsregion Plus mit 50,7 Prozent deutlich über dem Wert Bayerns (44,4 Prozent), aber noch unter dem Unterfrankens (52,1 Prozent) liegen.

Dementsprechend steigen die daraus resultierenden Herausforderungen an die Versorgung der älteren Bevölkerungsgruppen überdurchschnittlich. „

 

Doch es geht nicht nur um die Versorgung von alten Menschen sondern auch um die Pflegebedürftigkeit in der Zukunft.

 

Seite 74 des o.g. Reports:

„Aufgrund der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen und dem sinkendem Potential der pflegenden Angehörigen, wird zukünftig der Bedarf an professioneller Pflege durch ambulante und stationäre Dienste steigen.“

 

Seite 77 des o.g. Reports, Ergebnis:

„Die Pflegebedürftigkeit in der Gesundheitsregion Plus wird aufgrund der Alterung der Bevölkerung in den nächsten Jahren stark steigen. Das prognostizierte jährliche Wachstum ist etwa gleich hoch wie im Durchschnitt Unterfrankens und Bayerns. Im Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen in der Gesundheitsregion Plus knapp 12000 Personen erreichen, im Vergleich zu 10500 Ende 2019. Es müssen somit rund 13,5 Prozent mehr Menschen pflegerisch versorgt werden.“

Es wird zudem ein überdurchschnittlicher Anstieg der Nachfrage im stationären Bereich erwartet.

 

Ausblick, Seite 86 des o.g. Report bezüglich der Kurzzeitpflegeplätze, Ergebnis:

„Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einem kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen zu rechnen.“

 

Handlungsempfehlung; Vernetzung Seite 102 des o.g. Reports:

„Um den Trend  der häuslichen Pflege weiter zu fördern, ist es wichtig, pflegende Angehörige mit Informations- und Unterstützungsangeboten zu entlasten. Hierfür ist auch der Ausbau von verlässlichen Tages- und Kurzzeitpflegeangeboten wirksam.

 

Zukünftige Gestaltung:

Wir als Gemeinderat Haibach können bei dieser beschriebenen Entwicklung nicht untätig bleiben und sollten uns auf die demografische Entwicklung einstellen. Eine ortsnahe Versorgung von Angehörigen schafft eine hohe Lebensqualität.

 

Wir sollten einen Arbeitskreis einberufen um schon jetzt den Grundstein und eine Vorsorge für die Zukunft zu legen. Der Arbeitskreis konnte z.B. aus je zwei Gemeinderatsmitgliedern aus jeder Fraktion bestehen.

 

Ziele des Arbeitskreises:

  • Ermittlung des zukünftigen möglichen Bedarfs von Pflegebedürftigen
  • Möglichkeiten der Gestaltung der verschiedenen Pflegearten
  • Standorte für verschiedene mögliche Pflegearten
  • weitere Unterstützungsangebote von Seiten der Gemeinde
  • eventuell ein neuartiges Konzept, dass die bisherigen verschiedenen Pflegemöglichkeiten miteinander verbindet, damit eine bestmögliche Versorgung gewährleistet werden kann.
  • Gegenüberstellung der bisher bewährten Möglichkeiten, welche im Folgenden aufgeführt werden:
  • ambulante Pflege
  • Pflegetagesstätte
  • Kurzzeitpflege
  • betreutes Wohnen
  • Altersheim

 

Alle diese verschiedenen Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, welche es abzuwägen gilt. Dies müssen auch hinsichtlich, der für Haibach spezifischen Anforderungen eruiert werden.

 

Zudem haben wir mit den ambulanten Pflegediensten und der bestehenden Tagesstätte bereits fest bei uns vorhandene Institutionen, auf welche man aufbauen kann.

 

Weiter haben wir die wohl einmalige Gelegenheit, ein Konzept zu schaffen, welches die Vorsorge und Teilhabe von Senioren und Pflegebedürftigen in unserer Haibacher Gemeinschaft, mit in das ISEK aufnimmt.

 

Die AfD bittet um die Zustimmung des Bürgermeisters und der Fraktionen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Baumann, Gemeinderat AfD

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