Zum Kommentar von Torsten Maier im Main-Echo

„Hingeschaut - Baumanns Marsch Richtung extrem rechts“

Print-Ausgabe vom 27.07.2024

 

Am Samstag, 27. Juli 2024 überraschte das Main-Echo wieder einmal mit einer ganz besonderen linken Sichtweise auf Jörg Baumann MdL.  Auf Grundlage von Zitaten aus Social Media versuchte der das Mitglied der Chefredaktion Torsten Maier Jörg Baumann einen „Marsch nach rechts“  und ein „überschaubares Weltbild“ zu unterstellen.
Mit dieser respektlosen Kolumne zeigt Torsten Maier eher selbst, wo er sich verortet. Auf der Skala von links nach rechts hängt es nämlich im Wesentlichen vom eigenen Standpunkt ab, wie extrem weit man andere Personen entfernt sieht.

Dieser Text hat uns dann doch zur Feder greifen lassen. Lesen Sie hier, was Jörg Baumann als Landtagsabgeordneter dazu zu sagen hat:


Zum Artikel des Main-Echos gelangen Sie hier (Bezahlschranke): https://www.main-echo.de/region/stadt-kreis-aschaffenburg/afd-politiker-aus-haibach-joerg-baumanns-marsch-richtung-extrem-rechts-art-8336266

Die kruden Thesen des Main Echo Oder: Wenn der Aluhut zu eng sitzt…

In der Kolumne „Hingeschaut“ wird nur halb geschaut – und störende Fakten ausgelassen

HAIBACH, 30.7.2024. Nachdem ich mir am 27.07.2024 die abstoßenden Bilder der Olympia-Eröffnungsshow angesehen hatte, welche den Verfall des sogenannten „Wertewestens“ nur allzu trefflich beschreibt, dachte ich mir, dass dieses letzte Juli-Wochenende nicht noch schlimmer werden könne. Doch falsch gedacht! Denn es gibt immer jemanden, der das Unglaubliche toppt. In diesem Fall, recht unerwartet, war es das „Main Echo“. Ich weiß nicht, was sich die Person Torsten Maier bei seinen Einlassungen gedacht hat, die er unter der Überschrift „Baumanns Marsch Richtung extrem rechts“ in die Welt posaunte. Selbst bezeichnet er sich zwar als Journalist, aber er ist offenbar in der Ausübung seines Berufs irgendwann einmal stecken geblieben – sodass eine Zuschreibung als Presseakteur deutlich übertrieben scheint. Immerhin frage nicht nur ich mich nach der Lektüre seines Textes, welchen Sinn und Zweck sein Feldzug gegen meine politische Person verfolgen soll. Vermutlich keinen. Möglicherweise ist einfach der aktuelle Hitzesommer schuld, in welchem es den Bienen zu kalt ist – und wir Menschen an manchen Tagen auf dickere Pullover statt T-Shirts zurückgegriffen haben. Wo ist der Zusammenhang zwischen diesen beiden Tatsachen? Natürlich gibt es ihn nicht. Und damit sind wir beim Problem des Artikels angekommen, dessen Redakteur sich mit seiner Schreibe auf jenes unterste Niveau begibt, das selbst anderen Lesern bei der Lektüre bitter aufstößt.

 

Der sich im Kommentar wie ein Semiprofessioneller abmühende Medienmensch weiß offenbar mehr über mein zukünftiges Leben als ich selbst. Es wird orakelt, dass ich nach meiner Zeit im Parlament wieder bei der bayerischen Polizei arbeiten würde. Mit seiner Prophetie beweist Herr Maier sein überschaubares Weltbild – welches er im Untertitel eigentlich mir attestiert hatte. Denn offenbar reicht die gedankliche Flexibilität nicht über die Überlegung hinaus, dass man als Beamter in der Exekutive nicht zwingend zum immergleichen Job verdammt ist. Traurig, denn es gibt so viele schöne Berufe auf dieser Welt, die auch mir abseits des Bürgergeld-Bezuges noch als interessante Optionen offenstehen. Dass diese Erkenntnis ihm im abgeschirmten Büro des „Main Echos“ nicht in den Sinn kommt, lässt mich erahnen, dass die Abhandlung meiner Lebensgeschichte schlichtweg als vorgefertigter Plan derjenigen zu sehen ist, die eine fixe Vorstellung samt Ressentiments zu Papier bringen möchten – und von diesem Ansinnen zerfressen keinen Millimeter in Richtung Verstand und Vernunft abzurücken bereit sind. Besonders skurril und entlarvend wird das Attest des Autors, ich könne meinen früheren und vielleicht auch künftigen Beruf nicht politisch neutral ausführen - was ich aber als faktisch falsch zurückweise. Ich habe zu keiner Zeit meiner aktiven Laufbahn auch nur eine einzige Beschwerde erhalten, dass ich mich aufgrund einer Weltanschauung voreingenommen verhalten hätte. Sogar das Gegenteil war oftmals der Fall. Allerdings kann das derjenige nicht wissen, der allein mutmaßt, unterstellt und diffamiert – statt sich gewissenhaft zu erkundigen.

 

Doch glücklicherweise ließ mich der Beitrag nicht nur kopfschüttelnd und in einem Befund der Armseligkeit zurück. Nein, ich konnte auch herzhaft lachen. Unter anderem wird in diesem Essay auch manch eine These aufgestellt, die mich erheitert. In Anlehnung an die Themen, die mich in meiner täglichen Arbeit beschäftigen, wurde auch das kürzlich verbotene Magazin „Compact“ aufgegriffen – über das man salopp ein Urteil fällt. Publizistische Standards seien denjenigen schnuppe, deren Weltsicht diametral von der des „Main Echos“ abweicht. Soll das Satire sein, frage ich mich, wenn ausgerechnet Sie ein Prädikat vergeben, das Sie doch eigentlich selbst tragen müssten? Mich würde interessieren, was die journalistisch augenscheinlich noch in der Probezeit verharrende Moralinstanz über die berufsethischen Prinzipen des selbsternannten Sammelbeckens der Investigativen, „Correctiv“, schreiben würde? Sie wissen schon, die Märchenerzähler des Deportationstreffen von AfD, WerteUnion und CDU!

 

Gelächter brach bei mir ebenfalls aus, als sich Herr Maier überaus kraftzehrend in die Erkenntnis verstieg, dass die Forderung nach der Abschaffung des Verfassungsschutzes als etwas Unerhörtes, Unrechtes und Grundgesetzwidriges betrachtet werden müsse. Mittlerweile sind solche Postulate aber längst nicht mehr allein aus der Alternative für Deutschland zu hören, sondern sogar der SPD-Mann Mathias Brodkorb und die Grüne Jugend sind auf den Zug aufgesprungen. Und das, obwohl diese sich bekennt: Wir sind linksextrem! Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal das Buch des genannten Sozialdemokraten in Erinnerung rufen: „Gesinnungsstaat im Rechtsstaat? Der Verfassungsschutz als Erfüllungsgehilfe der Politik, Sechs Fallstudien“. Und falls anschließend noch Zeit bleibt, könnte ein Blick in Art. 5 GG ebenso wenig schaden wie in die Urteile aus Karlsruhe, wonach Meinung und Gesinnung in unserem Land nicht verboten werden können. Gerade deshalb sollten letztlich jene die geltende Herrschaftsform nicht verteidigen, die nichts Gutes im Schilde führen, wenn sie auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze zur Zensur ansetzen. Erwartungsgemäß geht Maier auf keinen der vielen zuletzt lautgewordenen Affären der unserer Bundesinnenministerin unterstellten Behörde ein – obwohl die Schlagzeilen dazu nur einen Mausklick entfernt sind. Aber da fehlt es wohl noch an der journalistischen Routine, dem fachlichen Können oder dem ideologischen Wollen. Für alle Interessierten genügt es hingegen, in eine der gängigen Suchmaschinen die Begriffe „Verfassungsschutz“ und „Skandal“ in eine Suchmaschine einzugeben. Aber Vorsicht, an solch einer diffizilen Aufgabe sind offensichtlich schon die Besten ihrer Zunft gescheitert!

 

Zurück zum Zwischenruf im „Main Echo“, den ich nach mehrmaligem Lesen als nicht viel mehr denn eine Satire bezeichnen kann. Da wird in der weitergehenden Argumentation doch tatsächlich und ausgerechnet Herr Haldenwang ins Feld geführt, der Höcke einen Rechtsextremisten nennt. Das ist also der oberste Geheimdienstler im Land, für den ein Kalifat - oder zumindest die das Begehren danach – eine denkbare Option darstellt. Und somit offensichtlich nicht gegen die bei uns gültige Ordnung verstößt - mit all ihren abendländisch geprägten Gesetzen, Regeln und Normen. Wer soll eine solche Quelle als glaubwürdig betrachten? Ich nicht. Apropos, unser volksherrschaftliches System. Der Hofberichterstatter mit Ansprüchen an eine qualitative Recherche meint, dass meine „Idole“ dieses abschaffen wollten. Einen Beleg hat er dafür allerdings nicht gefunden. Aber was saugt man sich nicht alles aus den Fingern, um noch einen weiteren Textbaustein in das Konstrukt einzubauen, das vom ersten Wort an auf wackeligen Beinen stand – und im Resümee zum Wunsch gedeiht, dass mein Abenteuer im Landtag doch bitte 2028 enden möge. Von Distanz, Unabhängigkeit und Ausgewogenheit hat Herr Maier bisher offenbar nur im „Duden“ etwas gelesen – wenn überhaupt. Und so bleibt mir gar nichts anderes, als diese unvoreingenommene, sachliche und gerechte Presse einfach zu lieben -

 

Doch sind wir am Ende einmal ehrlich: Dieses zur Journaille abdriftende Medienhaus „Main-Echo“ verhält sich wie ein kleines, bockiges Kind. Ich habe ihm damals ein Interview im Vorfeld der Abstimmungen hier in Bayern verwehrt - und wurde trotzdem von den Bürgern zum Repräsentanten gemacht. Unerhört, mag sich manch ein Mitarbeiter gedacht haben. Denn eigentlich bestimmt heute doch die vierte Gewalt, wer wählbar ist – und die moralische Legitimation zum Mandatsträger erhält. Und gerade darin liegt der Denkfehler eines anmaßenden, übergriffigen und herrschsüchtigen Journalismus. Denn nein, solche kruden Artikel im Sommerloch haben nichts mit einem fairen und chancengleichen Prozess der Bewusstseinsbildung zu tun. Sie sind verleumderisch – und untergraben die eigenen Ansprüche und Leitlinien. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch diese Passage: „Was sagt die Bundeszentrale für politische Bildung? Rechtsextremisten lehnen die freiheitliche demokratische Grundordnung ab und wollen (…) ein autoritäres oder gar totalitäres staatliches System errichten, in dem nationalistisches und rassistisches Gedankengut die Grundlage der Gesellschaftsordnung bilden sollen. Dazu das Bundesamt für Verfassungsschutz: Bei Rechtsextremisten kommt in der Regel ein autoritär geprägtes Staatsverständnis hinzu. Oft geht dies einher mit einer Ablehnung der in der Demokratie üblichen Gewaltenteilung“. Wenn man diesen Absatz nach der Veröffentlichung der Akten aus dem RKI liest, weiß man sehr genau, wer hier gemeint ist. Die AfD und ich sicher nicht.

 

Es fehlt in der breiten Befassung auch eine Antwort darauf, warum plebiszitäre Verhältnisse schaden und Volksentscheide ein feindlicher Angriff auf unser Gemeinwesen sein sollen. Doch in der bisweilen irrlichternd anmutenden Welt des „Main Echos“ ist nun einmal alles möglich. Denn ich möchte in diesem Zusammenhang fragen: Gibt es von dort einen kritischen Artikel zu den Veröffentlichungen über die Rolle des Robert-Koch-Institutes, der Gesundheitspolitik und aller politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen in der Corona-Pandemie? Pressefreiheit bedeutet nicht, sich nach Belieben herauspicken zu können, worüber man berichtet. Denn es besteht der Auftrag zur authentischen, wahrheitsgemäßen und vollständigen Information des Lesers. Schon allein aufgrund dieser fehlenden Motivation der offenbar eingeebneten Belegschaft werde ich das „qualitativ hochwertige und neutral formulierte“ Blättchen, wie schon seit geraumer Zeit, nicht mehr lesen. Denn da ist wirklich jeder Cent rausgeworfenes Geld. Wo der Pressekodex ins Gegenteil gekehrt wird, stirbt die Seele von aufrichtigem Journalismus. Und so gipfeln die Dreistigkeiten in billiger Weise, meine Positionen zu freier Rede und unbehelligter Medienarbeit an die Standpunkte des ehemaligen Chefredakteurs vom untersagten und bereits erwähnten „Compact“-Magazin, Jürgen Elsässer, zu koppeln - der etwas von einem „Deutschen Demokratischen Reich“ fabuliert hatte. Hier verrennt sich Torsten Maier vollends. Nur weil ich für Presse- und Meinungsfreiheit bin (selbstverständlich auch jene des „Main Echos“), schließe ich mich nicht allen Haltungen in dieser Republik an – oder mache mich mit ihnen gemein.

 

Und zu guter Letzt noch meine unverhohlene Bestätigung zum Vorwurf, dass ich zu unserer Parteijugend stehe: Ja, das tue ich – so, wie es jede andere politisch tätige Person auch tun sollte! Schließlich habe ich aus dem Munde des publizierenden Musterschülers noch nie ein Wehklagen darüber vernommen, dass die „Jusos“ mit der antisemitischen Jugendorganisation der Fatah verschwestert waren. Woran liegt die Zurückhaltung in dieser Angelegenheit? Weil man mit zweierlei Maß misst – oder vielleicht insgeheim manche Präferenz und Befürwortung hegt? (Ja so leicht bringt man im Kopf Sachverhalte zusammen, die nichts miteinander zu tun haben, im berühmten Main-Echo-Schwurbel-Stil) Um es zusammenfassend unmissverständlich und ohne jeden Zweifel zu bekennen: Ich stehe voll und ganz hinter unserem Grundgesetz und dem freiheitlich-demokratischen Gefüge mit seinen verbrieften Rechten, Pflichten und Werten! Ich möchte das repräsentative System nicht abschaffen, sondern es beispielsweise durch erleichterte und verbindlichere Volksentscheide verbessern. Und damit erfülle ich den Gedanken unseres Miteinander sehr viel eher als jene, die die kritische Opposition von der Teilhabe ausschließen wollen.

 

Ich bedanke mich bei allen Lesern und merke an, dass eine Verbreitung und Verteilung dieser Zeilen selbstverständlich erwünscht ist. Denn wir brauchen ein reflektiertes Publikum, das sich nicht von Propaganda, Populismus und Panikmache beeindrucken lässt.

 

Dieser Artikel enthält satirische Elemente und einen Schuss Sarkasmus und nicht jeder Absatz und jedes Wort sind ernstgemeint. Es ist von der Kunstfreiheit gedeckt. Wie würde denn ein Leben aussehen, in welchem wir nicht mehr Lachen könnten.

Torsten Maier ist selbstverständlich ein hochangesehener und professioneller Journalist und das Main Echo ein wichtiger Bestandteil der, neutralen und aufrichtig Bericht erstattenden, vierten Gewalt.

 

Jörg Baumann, MdL

Druckversion | Sitemap
© AfD Kreisverband Aschaffenburg